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Der neue Staatswagen der Queen und seine historischen Vorbilder

6. Juni 2014

Kaiserliche Wagenburg

Am 4. Juni 2014 benützte die englische Königin für die Fahrt von Buckingham Palace zum Palace of Westminster, wo sie ihre Thronrede hielt, erstmals ihre neueste Galakutsche, die sogenannte „Diamond Jubilee State Coach“. Das mit sechs Pferden bespannte Fahrzeug stammt aus der Werkstatt des australischen Wagenbauers Jim Frecklington und wurde erst kürzlich nach jahrelanger Arbeit fertiggestellt. Es verbindet moderne Technik – wie etwa automatische Fensterheber, eine Elektroheizung, LED-beleuchtete Laternen oder ein hydraulisches Federungssystem – mit traditioneller Formgebung.

Die Gestalt des viersitzigen Wagenkastens mit seinen charakteristischen Rundungen im unteren Bereich sowie in der oberen Tür- und der unteren Seitenfensterzone, der dunklen Lackierung mit Goldbeschnitt, einer reich verzierten Dachgalerie und Rundlaternen an den vier Ecken geht auf historische Vorbilder zurück, die Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt wurden und sich fortan größter Beliebtheit an europäischen Fürstenhöfen erfreuten. Auch in der Kaiserlichen Wagenburg ist eine Galaberline desselben Typs ausgestellt. Sie wurde 1865 beim Wiener Wagenbauer Carl Marius für Kaiser Franz Josef und dessen Familie angekauft und im Jahr 1873, bei der Wiener Weltausstellung einem internationalen Publikum präsentiert. Obige Gegenüberstellung führt die enge stilistische Verwandtschaft der „Diamond Jubilee State Coach“ (links) mit dem rund 150 Jahre älteren Wiener Wagen (rechts) vor Augen.


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