Suche nach ...

Aufbewahrung historischer Objekte in nicht klimatisierten Museumsdepots (1)

Die Wagenburg besitzt die weltgrößte Sammlung historischer Zug- und Reitgeschirre, von der nur ein kleiner Teil in der Schauhalle gezeigt werden kann. Der überwiegende Teil des Bestandes wird in einem nicht klimatisierbaren Depot aufbewahrt. Erschwert wird die Lagerung dieser Objekte dadurch, dass sie aus vielen verschiedenen Materialien, wie Leder, Holz, Textilien und Edelmetallen zusammengesetzt sind, die unterschiedlich auf Umwelteinflüsse reagieren. Ziel des zweijährigen Forschungsprojektes war es, eine wartungsarme und kostengünstige Verpackungslösung zu entwickeln, die historische Objekte (und im speziellen die Geschirrsammlung der Wagenburg) in nicht klimatisierten Museumsdepots vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Klimaschwankungen, Schadinsekten und chemischen Substanzen schützt.

Zu diesem Zweck wurden 2002 insgesamt 10 Kammdeckelunterlagen und 8 Teile von Schlittengeschirren in Kooperation mit dem Österreichischen Verpackungs Institut (ofi) sauerstofffrei in verschiedene Arten von transparenten Folien verpackt. Um die Eignung der Folien zu prüfen, wurden den einzelnen Foliensäcken verschiedene Geräte und Indikatoren beigepackt, mit denen chemische Reaktionen kontrolliert und reguliert werden konnten. Die regelmäßige Kontrolle wurde von den Restauratoren der Wagenburg durchgeführt, die die ermittelten Daten gemeinsam mit dem Chemischen Labor des KHM und den Mitarbeitern des ofi auswerteten.

Im Juni 2003 startete die zweite Versuchsreihe des Projektes, bei der insgesamt 18 Einflechtquasten samt Riemenstücken mit Metallschnallen in Foliensäcke verpackt wurden. Von den im ersten Projektjahr getesteten 4 verschiedenen Folientypen konnten zwei aufgrund der gemachten Erfahrungen als wenig geeignet ausgeschieden werden, weshalb 2003 nur noch 2 Folienarten (PETXL/PE 80, Firma Südpack und Styria Bar EVOH, NAPIAG) zum Einsatz kamen. In der ersten Projektphase hatte sich gezeigt, dass das Raumklima des Verpackungsortes zum Zeitpunkt des Einschweißens in den Foliensäcken konserviert wird und nur schwer nachjustiert werden kann. Aus diesem Grund wurde bei der zweiten Projektphase der Packraum vor dem Einschweißen mit Hilfe von Klimageräten auf die idealen Werte gebracht. Den dadurch optimal klimatisierten Foliensäcken wurden auch diesmal wieder verschiedene Geräte und Indikatoren beigepackt, mit denen chemische Reaktionen kontrolliert und reguliert wurden.


Information

Projektleitung
Dr. Martina Grießer, Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner, Mag. Gabriele Zugay

Projektmitarbeit
Marianne Novotny, Ernst Gregor

Finanzierung
KHM und Fonds zur Förderung der wirtschaftlichen Forschung (FFF)

to top