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MIT GLANZ UND GLORIA!

Kutschen der Fürsten von Thurn und Taxis

Im April 2007 sind 17 hochrangige Fahrzeuge aus dem Regensburger Marstall der Fürsten von Thurn und Taxis als Dauerleihgaben in die Wiener Wagenburg übersiedelt. Nach einer mehrwöchigen konservatorischen Betreuung werden sie ab 19. September 2007 im Rahmen der Sonderausstellung „Mit Glanz und Gloria! Kutschen der Fürsten von Thurn und Taxis“ in der Wagenburg der Öffentlichkeit präsentiert.

Besonders eindrucksvoll sind jene Luxusfahrzeuge, die Fürst Maximilian Karl Anfang des 19. Jahrhunderts in Wien bestellt hatte – darunter ein Galawagen des berühmten Fabrikanten Brandmayer (der sogar den Papst und den türkischen Sultan belieferte), und ein reich verzierter „Nachmittags-Wagen“ vom Wiener Wagenbauer Engl. Der ebenfalls von Engl gebaute, einfachere Wagen für Ausfahrten am Vormittag hat sich leider nicht erhalten.

Ein Höhepunkt der Schau sind natürlich jene Kutschen, die 1858 für Prinzessin Helene in Bayern gebaut wurden. Helene war die erste Braut Kaiser Franz Josephs gewesen – 4 Jahre nachdem er sich für ihre jüngere Schwester Sisi entschieden hatte, heiratete sie den Erbprinzen Maximilian Anton von Thurn und Taxis. Im Zuge der Ausstellung können nun erstmals die Kutschen der beiden berühmten Schwestern gemeinsam bewundert werden.

Die zahlenmäßig größte Fahrzeuggruppe stammt aus dem Besitz der Fürstin Margarete, einer Tochter des ungarischen Palatins Erzherzog Joseph, die 1890 Fürst Albert I. von Thurn und Taxis heiratete. Sie unterhielt zeitlebens engen Kontakt zum Kaiserhof, weshalb im Regensburger Bahnhof stets ein eigener Sonderzug für die Fahrten der Familie nach Wien bereit stand. Die exzentrische Fürstin, die auch als Malerin und Bildhauerin tätig war, ließ viele Wagenankäufe in Wien tätigen, darunter so skurrile Objekte wie ein Tragsessel auf Rädern oder ein zweirädriger offener Jagdwagen, unter dessen Sitz ein Kasten für die mitgeführten Hunde eingebaut ist.

So bringt die Schau ein lebendiges und eindrucksvolles Bild von fürstlicher Lebensart und der Fahrkultur vergangener Zeiten. Zugleich ist sie ein Dokument der engen Freundschaft, die Österreich und Bayern schon seit Jahrhunderten verbindet.

Information

19. September 2007
bis 12. Mai 2008

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